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Masterarbeit...es wird Ernst

Eulenpost(s): Masterarbeit...es wird Ernst

Dienstag, 1. November 2011

Masterarbeit...es wird Ernst

Ich weiß gar nicht genau, ob euch das überhaupt interessiert, aber ich habe nun meine Masterarbeit ganz offiziell angemeldet und warte nun noch auf den Abgabetermin. Nächste Woche müsste ich die Post dafür bekommen!

Kennt ihr das? Bei so wichtigen Sachen hab ich immer ein flaues Gefühl im Magen. Auf der einen Seite freue ich mich sehr, dass es jetzt endlich ganz offiziell losgeht (ich lese und bereite mich schon seit ca. März darauf vor) und auf der anderen Seite schreit es im Kopf AAAAAHHHH!!! Und dann diese Ladehemmungen, wenn man dann anfangen soll zu schreiben.
Mein Plan sieht vor, dass ich das heute tue. Ja, ich habe einen Tage genauen Plan. Sonst würde ich wirklich Amok laufen. Ich habe heute auch tatsächlich was gemacht, ein bisschen, meine Arbeitseinheiten sind zeitlich immer relativ kurz, dafür hochkonzentriert. Und wenn ich einen Lauf habe, dann verlängern sich die Arbeitszeiten eh von alleine. Aber so setze ich mich nicht unter Druck, "Du musst jetzt 3 Stunden hier sitzen und was schaffen!". Wenns nicht geht, gehts nicht.
Aber wie fängt man das Schreiben an? Habt ihr dafür Tricks? Ich versuche es jedes Mal anders. Diesmal befolge ich den Tipp meines Dozenten, zu jedem Autor oder Buch, dass ich lese und behandeln möchte, gleich nach dem Lesen alles aufzuschreiben, was mir dazu einfällt. So hat man dann schon mal Arbeitsmaterial, dass man ausbauen und kürzen kann. Bislang funktioniert das ganz gut. Bloß wenns wirklich an die Substanz geht, also an das theoretische Futter *graus* Aber das ist erst in ein, zwei Wochen dran.

Jetzt sitze ich grade an den Romanen von Henning Mankell. Kennt ihr die Kurt-Wallander-Reihe? Als sie ganz neu waren, habe ich sie verschlungen. Sie waren sehr spannend und für die "damalige Zeit" (Ende der 90er) auch was recht Neues. Wenn man sich aber wissenschaftlich damit auseinandersetzen muss, verliert so manches seinen Glanz, sein Geheimnis. Das ist irgendwie sehr schade. Und zugleich finde ich es spannend, denn oft hat ein Buch dadurch für mich auch gewonnen. Bei Thomas Mann war das so. Lest mal Zauberberg oder Doktor Faustus. Es ist furchtbar anstrengend! Aber wenn man sich damit wissenschaftlich auseinandersetzt und begreift, was Mann da alles drin verarbeitet hat...seitdem bewundere ich diesen Autor. Und es erklärt, warum er als Ehemann und Vater so schrecklich gewesen sein muss ;o)
Weniger komplex ist es bei Henning Mankell. Es wurde bei der Veröffentlichung seiner Krimis relativ schnell bekannt, was er damit bezwecken wollte. Immerhin fügt er sich so in die Tradition der skandinavischen Kriminalromane: er will gesellschaftkritisch und sozial engagiert die Realität, wie wir sie kennen, beleuchten. Er bietet zwar keine Lösungen an, aber wenn man sich drauf einlässt, regen die Krimis zum Nachdenken an. Dabei erschrecken sie und lassen (mich zumindest) immer weider die Frage stellen: "Ist die Realität wirklich so grausam?" Gleichzeitig haben sie die notwendige Spannung und den Unterhaltungsfaktor, damit man sie bis zum Ende liest.
Aber einen Nachteil hat die wissenschaftliche Arbeit mir schon eingebracht: ich habe viel zu sehr das Schema hinter den Wallander-Romanen entdeckt, was für mich die Romane nicht mehr ganz so faszinierend macht. Natürlich hat Thomas Mann auch sein Schema, letztendlich bespricht er immer die gleichen Themen, aber die Sprache, die er verwendet, ist immer wieder neu und faszinierend. Vielleicht liegt es daran, dass man Thomas Mann zu DEN deutschen Autoren zählt und man deswegen etwas verblendet seine Romane liest... darüber müsste man mal nachdenken.

Nun muss ich zurück an die Romane. Ich will schließlich herausfinden, was Mankell mit der Fotografie macht. Und das ist und bleibt, zum Glück, für mich sehr spannend. Wie sollt eich sonst vier Monate an sowas arbeiten können?

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