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[Friday Classics] Die Elixiere des Teufels

Eulenpost(s): [Friday Classics] Die Elixiere des Teufels

Sonntag, 11. Dezember 2011

[Friday Classics] Die Elixiere des Teufels

Hallo an alle!
Eigentlich hätte ich diesen Post schon am Freitag schreiben sollen, aber die vergangene Woche war auch abends immer gut vollgepackt. So habe ich Freitag mit meinem Bruder und seiner Freundin fleißig Plätzchen gebacken. Bis vor einer Stunde war auch mein Freund da, und so komme ich erst jetzt dazu über E.T.A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels zu schreiben.


Zum Autor: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren. Sein ursprüunglicher Name war Ernst Theodor Wilhelm, er nannte sich aber zu Ehren von Mozart Anfang des 19. Jahrhunderts um. Wie alle in seiner Familie studierte auch Ernst Jura und wurde nach seinem Studium zu Regierungsrat in Warschau ernannt.Als die Franzosen 1806 in Preußen einmarschierten und im Jahr darauf Warschau besetzten, verlor E. T. A. Hoffmann seine Stellung, denn er verweigerte ihnen den Ergebenheitseid. Acht Jahre lang schlug er sich in Warschau, Bamberg, Dresden und Leipzig als Musiklehrer und Kapellmeister, Theaterkomponist und Bühnenbildner durch. Sein Leben lang hatte er unglückliche Liebschaften mit zu jungen Mädchen oder noch verheirateten Frauen. Am 25. Juni 1822 starb E. T. A. Hoffmann im Alter von 46 Jahren an einer Erkrankung des Rückenmarks.

Zur Entstehung des Romans:  Der Roman erschien um 1815. Laut Wikipedia war Hoffmann zwar kein religöser Mensch, aber der Besuch eines Kapuzinerklosters hatte ihn so sehr beeindruckt, dass er beschloss, den Roman Die Elixiere des Teufels zu schreiben.

Inhalt: Der Roman ist eine fiktive Autobiografie des Kapuzinermönchs Medardus. So habe laut Erzähler zu Beginn des Romans, Medardus Briefe im Kloster hinterlassen, die aus seinem bewegten Leben erzählen. Die Briefe sind nun originalgetreu abgedruckt. Die Geschichte beginnt in der Kindheit des jungen Franz, der schon früh eine sehr religiöse Neigung offenbahrt. Schließlich nimmt die Fürstin ihn unter ihre Fittiche und Franz erhält eine umfassende Ausbildung am Kloster. So beschließt Franz, als Bruder Medardus eine "Karriere" im kirchlichen Dienst einzuschlagen. Doch Medardus wird vom Teufels Elixier betört und gerät auf Abwegen, so dass sein Vorgesetzter ihn auf eine Reise schickt...

Rezeption: Über die Rezeption des Romans seiner Zeitgenossen ist wenig bekannt. Aber E.T.A. Hoffmann hatte zu Lebzeiten große Erfolge mit seinem Werk, da er sich stets an dem Geschmack der Leser interessierte. So ist sein Gesamtwerk der Schwarzen Romantik zu zuordnen: Schaurige Begegnungen, schicksalhafte Wendungen im Leben der Protagonisten.

Klassiker? Die Frage, ob dieser Roman ein Klassiker ist, kann ich nur schwer beantworten. Ich konnte den Roman nicht zu Ende lesen. Das lag zum einen an der Ausgabe, die ich zur Verfügung hatte: denn diese hatte kaum Absätze und kaum Kapitel, die den Lesefluss strukturiert hätten. Das hat also schnell ermüdet. Zudem ist die Sprache in dem Roman auch nicht unbedingt leicht zugänglich: lange, verschachtelte Sätze, altertümliche Worte. Von den drei Teilen des Romans habe ich den ersten gelesen. Und ich muss zugeben, ich hab die Geschichte nicht immer verstanden. Denn der Protagonist schlüpft im Laufe seines Lebens in verschiedene Rollen und scheinbar begegnen die anderen Figuren dem echten Medardus immer wieder auf anderen Wegen, wovon sie dem Mönch dann erzählen. So gelangt der Leser bald in die Allwissende Position und kann vorausahnen, was Medardus widerfahren wird. Nichtsdestotrotz blieb mir die Geschichte sehr verwirrend und ich klappte entmutigt das Buch zu.
Soweit ich weiß, ist Die Elixiere des Teufels zu seiner Zeit ein "einmaliges" Buch. Verwechslungsgeschichten, Begegungen mit dem Teufel und Autobiografie finden sich in der Literatur (danach) zahlreiche und wie ich finde, mehrere, die leichter zugänglich sind. Deshalb würde ich diesen Roman nicht zu den Klassikern zuordnen. Ich finde, man sollte Hoffmann als Autor kennen, was sicherlich viele tun (schon allein wegen Der Sandmann), aber von diesem Roman muss man nicht wissen.
Ich werde aber mal recherchieren, ob Marcel Reich-Ranicki (auf dessen Klassiker Zusammenstellung ich mich ja beziehe) Kommentare zu seiner Auswahl gegeben hat und sich so seine Entscheidung für diesen Roman nachvollziehen lässt,

Habt ihr den Roman gelesen? Oder kennt ihr etwas von anderes von Hoffmann? Wie war euer Eindruck?

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