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[Gehört] John Green–Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Eulenpost(s): [Gehört] John Green–Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Freitag, 26. April 2013

[Gehört] John Green–Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Im Gegensatz zu meiner Mutter bin ich kein großer Hörbuch-Hörer mehr. Es gab mal eine Zeit, so vor 8 Jahren ungefähr, da habe ich mir zum Einschlafen Geschichten erzählen lassen. Heute lege ich nur ab und zu noch Harry Potter ein. Das Hörbuch mag ich wirklich sehr gerne. Aber auch eigentlich nur, weil ich die Geschichte auswendig kenne und Rufus Becks Leistung einfach großartig ist.
Wie der Zufall es nun wollte, hat mir meine Mutter ein Hörbuch zum Nikolaus (ja, so lange ist das schon her) geschenkt. Ich hatte mich trotz allem sehr darüber gefreut, denn das Buch stand auf meiner Wunschliste!
S7300026
Verlag: Silberfisch Hörbuch/Carl Hanser Verlag
Zeit: 5CDs, ca. 369 Minuten
Preis: ca. 20 Euro
gekürzte Fassung

INHALT Hazels Tage sind gezählt, denn sie leidet an einem unheilbaren Krebs. Obwohl sie mit ihrer Situation ganz gut zurecht kommt, geht sie ihrer Mutter zuliebe zu einer Selbsthilfegruppe. Dort lernt sie Augustus kennen. Bald schon entdecken die beiden Gemeinsamkeiten und verlieben sich. Gus zeigt Hazel die schönen Seiten im Leben und gemeinsam begeben sie sich auf ein tolles Abenteuer.
MEINE ERWARTUNGEN Zugegebenermaßen erwartete ich ziemlich viel von dieser Geschichte. Denn schließlich wurde der Roman egal wo in den aller höchsten Tönen gelobt. Es sollte bewegend, aber nicht kitschig sein und mit dem schwierigen Thema ernsthaft und zugleich leicht umgehen.
MEINE EINDRÜCKE Zu Beginn musste ich mich natürlich an die Situation gewöhnen: ich las ein Hörbuch. Nach ein paar Minuten Eingewöhnungszeit kam ich auch mit der Sprecherin Anna Maria Mühe gut zurecht. Sie hat den Roman wirklich schön vorgelesen: sanft, aber nicht rührselig.
Dieses Hörbuch ist sicherlich keines, das man beim Putzen, Aufräumen oder Kochen hören kann. Denn schon bald vergisst man, dass man einen Lappen in der Hand oder die Nudeln auf dem Herd hat. Völlig gefangen genommen muss man sich hinsetzen und zuhören.
Das liegt für mich in erster Linie an dem besonderen Schreibstil von John Green. Er ist sehr natürlich, leicht, jugendlich. An verschiedenen Stellen musste ich schmunzeln oder gar lachen: voller Erstaunen bemerkte ich, wie John Green schwierige Situation so leicht und zugleich treffend in Worte kleidete, so dass man ohne Scham oder Berührungsängste an das leidvolle Thema Krebs herangehen konnte.
Wirklich außergewöhnlich ist natürlich auch die Protagonistin Hazel. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, die schon sehr lange mit ihrer Krankheit lebt und sie schlussendlich akzeptiert hat. Im Gegensatz zu ihrem Umfeld hat sie sich mit ihrem Leben arrangiert. Und doch spürt der Leser/Hörer schon recht bald, dass diese Stärke eine mühsam aufgebaute Schale ist und Hazel im Inneren gar nicht so stark und selbstsicher. Dies macht ihr besonders die Begegnung mit Gus deutlich. Ein sehr charismatischer Kerl trotz Behinderung beim Gehen und trotz Krankheit. Doch auch er hat mit einem düsteren Inneren zu kämpfen und so sind sich die beiden bald schon eine wirkliche Stütze.
Die Handlung selbst ist nicht wirklich großartig. Die Gespräche und Gedankengänge Hazels schon. Es passierte häufiger, dass ich mich wirklich hinsetzen musste, schlagartig getroffen von der bewegenden Situation, die mir gerade erzählt wird. Es war kein Mitleid oder diese seltsame Betroffenheit, die man manchmal hat, wenn man Elend im Fernsehen sieht… es war vielmehr Erstaunen und ein merkwürdiges Gefühl von Erleichterung, Freude und Kleinsein – sich klein fühlen, in der großen Welt, was sehr erleichternd war. Denn so kann man sich selbst nicht zu wichtig nehmen.
FAZIT Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist sicherlich keine leichte Kost. Aber sie ist auch nicht so schwer, wie man aufgrund des Themas vermuten könnte. John Green hat wirklich einen wunderbaren Schreibstil und besondere Charaktere geschaffen, die es dem Leser oder Hörer leichter machen, die Geschichte zu verarbeiten. Ein wirklich sensibler, berührender und intensiver Roman!
5Eulen

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6 Kommentare:

Am/um 26. April 2013 um 08:19 , Blogger Psychopüppi meinte...

Ich war von dem Buch nicht ganz so begeistert muss ich ehrlich sagen.
Die Dialoge waren nicht mein Ding und mit Hazel bin ich nicht warm geworden, auch wenn es sicherlich ein wenig zum Nachdenken angestoßen hat.
Und die Meinungen, das Buch sei erschütternd und schwer verdaulich kann ich absolut nicht teilen.

 
Am/um 26. April 2013 um 08:33 , Blogger Unknown meinte...

Ich gebe dir recht, die Dialoge sind sicherlich erst einmal gewöhnungsbedürftig.
Als schwer verdaulich würde ich das Buch jetzt nicht bezeichnen. Und erschütternd ist es wohl vor allem wegen seines Themas...aber das sind alle Bücher in diesem Bereich. Also würde ich das auch nicht zwangsläufig sagen. Mich hat eben in erster Linie die Komposition von JOhn Green beeindruckt. Aber da hab ich auch schon oft gehört, dass manche das gar nicht mögen...

 
Am/um 26. April 2013 um 18:34 , Blogger Julia meinte...

Das Buch ist zum Thema Sterben/Tod etwas vom Besten, das ich seit langem gelesen habe. Irgendwie fühlt es sich so natürlich an, lebensecht, ohne künstliches Drama, aber doch zu Herzen gehend.

 
Am/um 26. April 2013 um 18:53 , Blogger Unknown meinte...

Das hast du wirklich schön gesagt! :o)

 
Am/um 30. April 2013 um 15:45 , Blogger christerl meinte...

Klingt toll! Ich bin eh immer auf der Suche nach guten Hörbüchern, die ich gerne beim Spazierengehen anhöre..

 
Am/um 29. November 2013 um 18:04 , Blogger Unknown meinte...

Hi, ich habe das Buch gelesen - und nicht gehört. Bin aber genau der gleichen Meinung wie Du, dass ein ernstes Thema wunderbar in Worte gefasst wurde…
Mein Buch des Jahres 2013, glaube ich…
Viele Grüße,
Olivia

 

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