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[Gelesen] Kai Meyer–Die Seiten der Welt

Eulenpost(s): [Gelesen] Kai Meyer–Die Seiten der Welt

Mittwoch, 12. November 2014

[Gelesen] Kai Meyer–Die Seiten der Welt

Von der aufwändigen und sehr schönen Marketingaktion des Verlages zu diesem Buch habe ich euch hier einmal berichtet. Nun habe ich vorgestern die letzte Seite gelesen. Wie es mir gefallen hat, erzähle ich euch jetzt.

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Verlag: Fischer FJB
Seiten: 556
Preis: 19,99 Euro
Genre: Fantasy, Abenteuer

 

 

 

 

KLAPPENTEXT Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Ahnen birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln. Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht – und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt…

MEINE ERWARTUNGEN Ich hatte das Buch ganz überraschend gewonnen und freute mich entsprechend auf das Buch. Ich hoffte auf eine wunderschön ausgemalte Welt der Bücher und auf eine spannende Geschichte.

MEINE EINDRÜCKE Zu Beginn der Geschichte begleitet der Leser Furia in ihrer besonderen Welt. Hier erwarten ihn viele kleine, wunderbare Details, die das Herz eines Buchliebhabers höher schlagen lassen. Lebendige Möbel und Buchstaben, fliegende Origami-Vögel und eine unendliche Bibliothek voller Bücher.
Auch Furia kann sich keine bessere Welt vorstellen und entsprechend groß ist ihr Schock, als ihr Vater bei einem Abenteuer stirbt. Nun muss sie seinen Platz einnehmen und sein Vorhaben zu Ende führen. Dass sie sich und ihren kleinen Bruder Pip dabei in tödliche Gefahr bringt, bemerkt Furia zu spät. Jetzt heißt es kämpfen!

Ohne zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen, möchte ich dennoch erst einmal ein bisschen schwärmen: Kai Meyer ist für mich einer der besten Geschichtenerzähler, die ich kenne. Schon auf den ersten Seiten spürt man, dass er sich eine komplette Welt ausgedacht hat, die bis in die letzte Argumentationskette erklärt ist – ohne sie dem Leser darzulegen. Auf den ersten hunderten Seiten war ich entzückt und lachte bei den neuen Ideen, die auftauchten: von Libropolis und seinen eigentümlichen Einwohnern, den Seelenbüchern und letztendlich auch von den Hauptfiguren.
Dabei verliert sich Kai Meyer nicht in detaillierten Beschreibungen, die nicht enden wollen. Vielmehr gelingt es ihn mit wenigen Worten eine ganze Welt vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Die Fantasie, die ihn zu dieser Geschichte beflügelt hat, springt quasi auf den Leser über, der mit seiner Fantasie sich die Welt in seinen Farben ausmalt.

Die Charaktere sind alle sehr individuell skizziert. Sie haben zwar nicht alle eine besonders detaillierte Vergangenheit, aber für ihre Funktion in der Geschichte war das vollkommen ausreichend. Und so bleibt immerhin noch Platz zum Träumen. Ich mochte im Übrigen Finnian und Isis am liebsten. Warum auch immer.

Die Geschichte, die der Autor um Furia und ihre Gefährten erzählt, ist spannend, unvorhersehbar und für mich einmalig. Vergleichbares habe ich noch nicht gelesen. Besonders im Mittelteil schreitet sie schnell voran, so dass die über 500 Seiten gar nicht auffallen. Lediglich das Ende tröpfelte dann ein wenig aus und war mir schlussendlich auch ein wenig zu lieblich. Das ist aber Geschmackssache.

Es gibt für mich zwei kleine Haken: ich musste eine sehr wichtige Stelle dreimal lesen, bis ich den Inhalt verstanden hatte. Offenbar war für mich die Idee darin so verknotet, dass ich es nicht auf Anhieb begriffen hatte. Die daraus sich entwickelten Folgen waren für mich manchmal auch nicht ganz nachvollziehbar, aber ich hab sie dann gerne angenommen.
Das andere sind die Wendungen in dem Buch, die mit Furia zusammenhingen. Manchmal fand sie die Lösungen so schnell, dass ich mich im Nachhinein fragte: woher wusste sie das auf einmal? Aber ehrlich gesagt: beide Haken fallen nicht so sehr ins Gewicht, dass es mir das Buch schlecht gemacht hätte. Denn: hätte sich Kai Meyer mit dem Lösungsweg mehr Zeit gelassen, hätten wir mindestens eine Trilogie bekommen. Da finde ich einen alleinstehenden Band doch erfrischender.

FAZIT Wer Bücher liebt, dem gefällt dieses Buch bestimmt. Wer Kai Meyer mag, der liebt dieses Buch. Jedem, der ein wenig für Fantasy und Bücher übrig hat, würde ich das Buch empfehlen. Es ist für mich einmalig, etwas Besonderes und definitiv ein Buch, dass ich mehrmals lesen würde. Allein wegen der Welt, die Kai Meyer dort erschaffen hat: darin möchte ich gerne wieder eintauchen. Aber auch die Charaktere sind mir alle auf ihre Art ans Herz gewachsen. Daher kann ich auch über die zwei kleinen Kritikpunkte hinwegsehen. Das Gesamtwerk ist einfach zu gut.

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1 Kommentare:

Am/um 16. November 2014 um 16:27 , Anonymous RoM meinte...

Grüß Dich, Melissa.
Eine phantastisch fremde und doch vertraute Welt zu erschaffen ist hohe Kunst; läßt mich immer wieder an Geschichten denken, die mir einen neuen Kosmos eröffneten.

Ist ein angenehmer Umstand, daß der Autor seine Ideenwelt in einen Band destiliert hat, das zu Erzählende nicht zu einer Reihe aufgescheucht hat.

bonté

 

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